Der „Veganuary“ ist eine Bewegung, die Menschen dazu ermutigt, im Januar einen veganen Lebensstil anzunehmen. Im Laufe der Jahre hat diese Bewegung an Popularität gewonnen: Die Bild berichtet, dass die Zahl der Veganer/innen im Jahr 2023 um schätzungsweise 40 % gestiegen ist und dass sich etwa 500.000 Menschen mehr zum Veganuary bekennen.
Auch in der Mainstream-Kultur hat der Veganismus zugenommen: Marken wie Dr. Martens führen vegane Alternativen zu ihren Lederschuhen ein und immer mehr Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, darunter Lewis Hamilton und Benedict Cumberbatch, bekennen sich zu einer veganen Lebensweise. Wir werfen einen Blick auf den Schutz, den Veganer am Arbeitsplatz genießen, und auf die Überlegungen, die Arbeitgeber infolgedessen anstellen müssen.

Wusstest du, dass ein Arbeitsgericht im Jahr 2020 festgestellt hat, dass ethischer Veganismus die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen für das geschützte Merkmal „Religion oder Weltanschauung“ erfüllt?

Nach dem Gleichstellungsgesetz von 2010 ist eines der geschützten Merkmale „Religion oder Weltanschauung“, wobei ein Glaube entweder religiös oder philosophisch begründet sein kann. Das Gesetz definiert die philosophische Überzeugung zwar nicht näher, aber die Rechtsprechung hat dazu beigetragen, einige Leitlinien aufzustellen, die Folgendes beinhalten:

  • Die Überzeugung muss aufrichtig sein
  • sie muss in einer demokratischen Gesellschaft respektiert werden und
  • die Überzeugung muss nicht von anderen geteilt werden.

Das Arbeitsgericht befand, dass der ethische Veganismus die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen erfüllt und die Überzeugung des Arbeitnehmers „in einer demokratischen Gesellschaft respektabel“ ist.

In ähnlicher Weise sprach ein schottisches Arbeitsgericht im vergangenen Jahr einer veganen Angestellten eines Subway-Franchiseunternehmens über 12.000 Pfund zu, nachdem ein Vorgesetzter Witze über ihren Veganismus gemacht und ihr mit Fleisch gewunken hatte.

Weitere Entwicklungen im Jahr 2022 bestätigten die Parameter des Schutzes: In einem anderen Fall fiel der Glaube an ethischen Veganismus bis hin zum Gesetzesbruch, um Tierleid zu lindern, nicht unter den Schutz des Gleichstellungsgesetzes. Da der Gesetzesbruch nicht mit den Grundsätzen einer demokratischen Gesellschaft zu vereinbaren war, scheiterte die Klage.

Vor allem die Gerichte haben zwischen Veganismus und Vegetarismus unterschieden
Im Jahr 2019 befand ein Arbeitsrichter, dass Vegetarismus zwar eine aufrichtige Überzeugung ist, aber keinen gewichtigen und wesentlichen Aspekt des Lebens darstellt und dass das Verhalten eines vegetarischen Arbeitnehmers nicht alle Elemente des Tests erfüllt, um rechtlichen Schutz zu rechtfertigen.

Aber was bedeutet das für die Unternehmen?

Veganismus ist eine vielschichtige Überzeugung, die bei denjenigen, die einen veganen Lebensstil pflegen, unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Während sich alle Veganer/innen pflanzlich ernähren, verzichten viele auch auf tierische Produkte wie Lederkleidung und Artikel, die in Tierversuchen getestet wurden.

Du solltest dir darüber im Klaren sein, wie weit die Überzeugungen eines veganen Mitarbeiters gehen können. Das könnte sich sogar auf ihre Rolle auswirken – ein Veganer, der in der Lebensmittelbranche arbeitet, möchte zum Beispiel nicht mit tierischen Produkten arbeiten, was zu einer schwierigen Situation führen kann.

Es ist wichtig, dass Arbeitgeber Bedenken nicht einfach abtun, sondern den Standpunkt des/der Beschäftigten berücksichtigen und versuchen, eine Lösung zu finden, die allen gerecht wird. Veganismus ist ein Schutz, der nicht unter den Tisch gekehrt werden darf, wenn Arbeitgeber Rechtsstreitigkeiten vermeiden wollen.

Was das in der Praxis bedeutet

Hier sind einige Maßnahmen, die Arbeitgeber in Erwägung ziehen können, nicht nur um das Risiko zu minimieren, gegen das Gleichstellungsgesetz zu verstoßen, sondern auch im Sinne guter Arbeitnehmerbeziehungen:

  • Sind deine Einrichtungen und Leistungen inklusiv? Viele Betriebe stellen ihren Mitarbeitern zum Beispiel Getränke zur Verfügung. Neben der Bereitstellung von Molkereimilch sollten auch Alternativen wie Hafer- oder Mandelmilch in Betracht gezogen werden. Dies kann nicht nur Veganern helfen, sondern auch Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten (die sogar auf eine Behinderung zurückzuführen sein können);
  • Scherze am Arbeitsplatz sollten nicht auf Kosten der Überzeugungen anderer gehen. Es ist wichtig, dass sich niemand von anderen belästigt oder ausgegrenzt fühlt, weil er oder sie vegan ist oder einer bestimmten Religion angehört;
  • Wenn du eine Veranstaltung am Arbeitsplatz organisierst, ist es wichtig, dass du ein inklusives Catering anbietest. Nimm Rücksicht auf deine veganen Mitarbeiter/innen und auf diejenigen, die sich aufgrund einer Behinderung oder einer Religion ernähren müssen, aber auch auf diejenigen, die nur bestimmte persönliche Vorlieben haben. So kannst du sicherstellen, dass alle teilnehmen können und sich einbezogen fühlen;
  • Erwäge Initiativen, um auf Veranstaltungen wie den Veganuary und religiöse Feste hinzuweisen, die deine Kollegen betreffen (z. B. Ramadan). Wenn du alle Kolleg/innen darüber informierst, kannst du gesunde Gespräche anregen, dafür sorgen, dass die Beschäftigten besser verstehen, was ihre Kolleg/innen erleben, und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen. Es ist wichtig, bei diesen Gesprächen den Respekt unter den Beschäftigten zu fördern;
  • Ist deine Gleichstellungspolitik ein Standardwerk oder hast du sie wirklich durchdacht? Überlege dir, wie vielfältig deine Belegschaft ist und ob deine Richtlinie dies widerspiegelt. Nimm zum Beispiel das Thema Veganismus in die Richtlinie und in alle Schulungen für die Beschäftigten auf. Dadurch wird versucht, die Toleranz und das Verständnis für dieses Thema zu erhöhen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Arbeitgeber berücksichtigen sollten, ist das Angebot von veganem Businesscatering bei betrieblichen Veranstaltungen. In Großstädten wie Berlin, wo die vegane Bewegung besonders stark ist, erfreut sich veganes Essen auch als Eventcatering zunehmender Beliebtheit. Dies zeigt nicht nur eine Wertschätzung für die Überzeugungen vegan lebender Mitarbeiter, sondern kann auch ein positives Signal an Kunden und Geschäftspartner senden, die Wert auf Nachhaltigkeit und ethischen Konsum legen. Das Anbieten von veganem Businesscatering in Berlin ist somit nicht nur eine Frage der Inklusion, sondern kann auch als Teil einer modernen und verantwortungsbewussten Unternehmenskultur verstanden werden.

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